Partnerschaftstreffen der Städte 2024

Die Stadt Zell (Mosel) hat seit 1957 eine Städtepartnerschaft mit Crepy-en-Valois und Antoing. 2022 kam die Stadt Plonsk in Polen hinzu. Plonsk liegt ca. 50 km nördlich von Warschau.

Plonsk ist eine Stadt mit rd. 15.000 Einwohner und entwickelt sich durch Gewerbe mit Betrieben wie z.B. Braas Dachpfannen / Mondelz – mit u.a. Milka / Rauch – Fruchtsäfte und viele andere. Durch Fördermittel der EU konnte in den letzten Jahren erheblich der Stadtausbau sowohl im Immobilienbereich als auch im Straßenausbau erfolgen. Wer Näheres über Plonsk erfahren will: Hier die Internetseite: www.plonsk.pl

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Jährlich richtet eine der Städte ein Treffen, genannt Jumelage, aus. In diesem Jahr war es Plonsk, die eingeladen hatte.

Eine Delegation unserer Stadt war angereist und nahm an den Veranstaltungen und Feierlichkeiten teil. Plonsk feierte an diesem Wochenende seinen Schutzpatron, den hl. Erzengel Michael mit einem Festhochamt und am Abend mit einem großen Konzert aktueller in Polen sehr bekannter Pop-Gruppen (Prestige / Cugowski / Skolim) vor über 2.000 Besucher. Beim Festakt am Sonntag wurde das Partnerschaftsversprechen der Städte erneuert. Als Gastgeschenk überreichte ich hier seitens der Stadt Zell eine Flagge mit den Wappen der vier Städte und dem Schriftzug „Städtepartnerschaft“ in französisch, polnisch und deutsch.

Im Rahmen des Festaktes lud die Stadt Zell (Mosel) die D-Jugend-Fußballmannschaften zum Turnier an Pfingsten kommenden Jahres nach Zell ein.

Bei der Arbeitsbesprechung der Partnerstädte wurde festgelegt, dass das nächste Jumelage-Treffen im kommenden Jahr in Crépy-en-Valois sein soll. Der Termin wird von Crépy noch mitgeteilt.

Unsere Partnerstadt Plonsk hat in ihrem Internetauftritt wie folgt über unser Treffen berichtet:

 

„Delegationen aus den Partnerstädten in Płońsk

Dieses Jahr vom 27. bis 30. September. Delegationen aus den Partnerstädten Crépy-en-Valois (Frankreich), Antoing (Belgien) und Zell Mosel (Deutschland) hielten sich in Płońsk auf. Unsere Partner nahmen an einem Treffen mit der Stadtverwaltung teil, bei dem weitere Richtungen der Zusammenarbeit und Möglichkeiten zur Umsetzung gemeinsamer Projekte besprochen wurden. Junge Fußballer haben die Möglichkeit, an einem internationalen Fußballturnier teilzunehmen, das im nächsten Jahr in Zell Mosel organisiert wird. Geplant sind auch neue Austauschprojekte zwischen Schulen und eine Rückkehr zum Austausch zwischen Orchestern aus unseren Städten.

Während ihres Aufenthalts in Płońsk erfuhren die Delegationen von neuen Investitionen in der Stadt. Sie besuchten das Planetarium, das Observatorium und das Memorial House. Sie nahmen auch an Veranstaltungen teil, die für den 19. Tag des Schutzpatrons der Stadt, des Erzengels Michael, geplant waren.

Am Sonntag, den 29. September, wurden die Partnerstadtversprechen offiziell erneuert und von den Bürgermeistern von vier Städten unterzeichnet: Andrzej Pietrasik – Płońsk, Virginie Douat – Crépy-en-Valois, Gauthier Dudant – Antoing und Hans-Peter Döpgen – Zell Mosel. 

Wir Bürgermeister:

Crépy-en-Valois – Antoing – Zell (Mosel) – Płońska

Ausgewählt von unseren Bewohnern, treu den Ideen von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit und im Bewusstsein, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Nationen ist, möchten wir den Eid der Partnerstädte erneuern

- Wir wollen ständige Kontakte zwischen den wichtigsten Stellen unserer Städte aufrechterhalten

- Den Austausch zwischen den Bewohnern unserer Städte in allen Lebensbereichen fördern, um in ihnen ein Gefühl echter europäischer Brüderlichkeit zu wecken

- Wir wollen unsere Kräfte so bündeln, dass sich die Völker Europas in Freiheit, Frieden und Wohlstand vereint fühlen.

 

Die Partnerschaft zwischen den Städten Crépy-en-Valois, Zell-Mosel (Deutschland) und Antoing (Belgien) ist eine wunderbare Geschichte der Freundschaft, die bis ins Jahr 1957 zurückreicht. Im Jahr 2002 schloss sich Płońsk ihnen an, was eine neue Perspektive der Beziehungen zwischen unseren Bewohnern eröffnete. Eine Form dieser Zusammenarbeit ist unter anderem ein jährliches Jugendfußballturnier. Eines der Früchte ist das 2013 erschienene Buch „Mission – Europa“, verfasst von Kindern und Jugendlichen aus vier Partnerstädten. Das Buch wurde in drei Sprachen veröffentlicht: Französisch, Deutsch und Polnisch.

Die Einleitung zum Buch wurde vom Präsidenten des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, verfasst.

Im Jahr 2022 organisierten unsere Freunde aus Westeuropa über Płońsk Sammlungen und spendeten Lastwagen mit humanitärer Hilfe an Płońsks ukrainischen Partner Tarnopol

Płońsk unterzeichnete 2002 einen Partnerschaftsvertrag mit Crepy-en-Valois, 2013 mit Antoing und 2022 mit Zell Mosel.“

 

Diesen Bericht möchten wir durch eine Fotostrecke ergänzen:

In großer Runde besprachen die Jumelageteilnehmer die im nächsten Jahr vorgesehenen gemeinsamen Projekte. Seitens der Stadt Zell werden wir die Fußballer D-Jugend zum Städteturnier an Pfingsten im Moselstadion empfangen.

Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen während seines Beitrages bei der Arbeitsbesprechung.

Der Text an der Stirnseite des Sitzungssaales lautet übersetzt:

„In Treue zur Verfassung zum Recht der Republik Polen gelobe ich feierlich,
die Pflichten eines Ratsmitglieds zu erfüllen mit Würde, Stolz und Ehrlichkeit,
zum Wohl meiner Gemeinde und Einwohner“

Gruppenbild der Bürgermeister und Delegationsteilnehmer nach der Arbeitsbesprechung vor der Europa-Ehrenfahne. Nach dem Europa-Diplom – das auch die Stadt Zell 2022 von der Europäischen Versammlung verliehen bekam- ist die Europa-Ehrenfahne die zweite Stufe des Europapreises. Die dritte Stufe, - die Europaplakette (verdeckt hinter Bgm. Pietrasik in der Vitrine) erhielt Plonsk im vergangenen Jahr verliehen.

Die Delegationen der Partnerstädte vor dem Rathaus. Im Hintergrund die Statue des Schutzpatrons der Stadt Plonsk, der hl. Michael, sowie die Steele mit den Wappen der Partnerstädte von Plonsk – mittlerweile 13 Gemeinden.

Auf dem Weg vom Rathaus zum Planetarium und Astronomischen Observatorium kamen wir an der Gedenkstätte für die Opfer des Massakers von Katyn vorbei.

Vor dem Observatorium erklärt Bürgermeister Pietrasik die Entstehung des Planatariums – einem ehem Bahnhof mit Tank für die Befüllung der Dampfloks

Im Planetarium zeigten der Betreiber einen 3-D-Film zur Geschichte der Fluggeräte.

Leider verdeckten Wolkenfelder einen freien Blick mit dem Hochleistungsteleskop in den Himmel.

Ein besondere „Sonnenuhr“ zeigte die Gestirne unter astronomischer/astrologischer Betrachtung.

David Ben Gurion, der Gründer und erste Präsident des Staates Israel wurde in Plonsk als Dawid Grün  geboren. An der Stelle, an der sein Elternhaus stand, befindet sich heute auf dem Grundstück ein Gedenkstein und ein geschmiedeter Baum. Dieser hat das Kibuz von Davin Ben Gurion aufgestellt. Mit diesem Kibuz hat Plonsk ebenfalls eine Partnerschaft. Oftmals besucht eine Delegation von dort die Stadt Plonsk und befestigt ein geschmiedetes neues Blatt an dem Baum .

Am Sonntag war das Namensfest des Schutzpatrons der Stadt Plonsk. In der festlich geschmückten Pfarrkirche fand das Festhochamt statt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Jugendmusikkapelle begleitete die Messe. Die politischen Führer der Gemeinde und des Bezirks brachten zur Opferung die Gaben zum Altar. Nach der Messe wurde die Figur des hl. Michael und die Monstranz mit der Hostie in einer Prozession um die Kirche getragen.

An der Spitze des Festzuges gingen die Bürgermeister der Städte, gefolgt von vielen Bürgerinnen und Bürger und den Tanzgruppen sowie der Jugendmusikkapelle von der Kirche zum Festplatz.

Bürgermeister Pitrasik bei seiner Festansprache auf der großen Bühne auf dem neuen zentralen Platz inmitten der Altstadt.

Stadtbürgermeister Döpgen überreicht nach seiner Festansprache den drei Partnerstädten die für diesen Tag von Zell mitgebrachte neue Flagge mit den Wappen der vier Partnerstädten.

Der Redebeitrag von Bürgermeister Hans-Peter Döpgen im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister Pietrazek,
sehr geehrter Herr Parlamentspräsident,
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, liebe Plonsker,

es ist mir nicht nur eine große Ehre, es ist mir eine besondere Freude, heute hier unsere Stadt Zell (Mosel), bei dieser besonderen Feier unserer Städtepartnerschaft bei Ihnen vertreten zu dürfen.

Ich überbringe Ihnen allen die freundschaftlichsten Grüße aus unserer Weinstadt, in der zur Zeit für  unsere Winzerinnen und Winzer die Traubenlese der Höhepunkt des jährlichen Arbeitslebens ist.

Ich möchte zunächst allen Dank, die dieses Treffen möglich gemacht haben, den Organisatoren, den freiwilligen Helfern und natürlich allen Bürgerinnen und Bürgern beider Städte, die durch ihr Engagement und ihre Begeisterung dieser Partnerschaft Leben verleihen.

Unsere Städtepartnerschaften sind ein lebendiges Beispiel für die europäische Idee. Sie zeigt, dass wir in Europa, trotz der vielen Sprachen, Kulturen und Traditionen, in Frieden und Freundschaft zusammenleben können. Diese Partnerschaft steht nicht nur für die Zusammenarbeit zwischen unseren Städten, sondern für die Werte, die uns als Europäer verbinden: Toleranz, Offenheit und der Wille, gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten. In einer Zeit, in der Europa vor großen Herausforderungen steht, ist es umso wichtiger, solche Partnerschaften zu feiern, denn sie zeigen uns, wie stark wir sind, wenn wir zusammenarbeiten.

Klimawandel und Naturkatastrophen, Krieg in der Ukraine mit den leidvollen Flüchtlingen dort und in vielen anderen Teilen des Welt, wirtschaftliche Entwicklungen, Digitalisierung, Überalterung der Bevölkerung um nur einige zu nennen, sind gemeinsame Aufgaben, die es in der Zukunft zu bestehen und zu bewältigen gilt.

In diesen Bereichen können wir viel voneinander lernen und durch Zusammenarbeit Lösungen entwickeln, die unseren Bürgern zugutekommen. Unsere jungen Menschen spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind die Träger der Zukunft, und es liegt an uns, ihnen die Möglichkeit zu geben, diese Partnerschaft weiterzuführen und zu gestalten.
So habe ich die Freude, heute die Jugend unserer Partnerstädte Plonsk, Crépy-en-Valois und Antoing zum Fußballturnier der Jugendmannschaften an Pfingsten kommenden Jahres nach Zell (Mosel) herzlich einladen zu dürfen.

Die Herstellung guter und erfolgreicher zwischenstaatliche Beziehungen obliegt unseren Regierungen.

Was unsere Aufgabe ist, ist von einander zu lernen und die unmittelbare Beziehungen der Menschen unserer Städte zu einem gemeinsamen, zu einem toleranten miteinander zu fördern.

Der liebe Gott wird uns nicht fragen, welchen Pass wir besessen haben.

So wird unsere Partnerschaft mehr als nur eine symbolische Verbindung zwischen unseren Städten. Sie ist dann auch ein Ausdruck der Freundschaft zwischen zwei Nationen, die in der Geschichte schwierige Zeiten durchgemacht haben, aber nun auf ein leider noch oftmals auf ein um Gemeinsamkeit ringendes Europa blicken. In einer Zeit, in der die Welt manchmal auseinanderzudriften scheint, ist es umso wichtiger, dass wir in Europa zeigen, was uns verbindet: unsere Werte, unsere Kultur und unsere Bereitschaft, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen. Unsere Partnerschaft ist ein starkes Zeichen für die Kraft der Freundschaft und Zusammenarbeit.

Die Städtepartnerschaften mit Plonsk, als auch mit Crépy-en-Valois und Antoing sind ein Symbol der Hoffnung und der europäischen Einheit. Sie zeigt, dass trotz aller Unterschiede, trotz aller Herausforderungen, die uns begegnen, Zusammenarbeit und Freundschaft möglich ist.

Sie erinnern uns daran, dass wir alle Teil einer größeren Gemeinschaft sind, in der wir zusammenarbeiten, voneinander lernen und miteinander wachsen können. Diese Partnerschaft steht für die Überwindung nationaler erlernter oder erfahrener Grenzen. 

Schlusswort

Zum Abschluss möchte ich noch einmal betonen, wie wichtig diese Partnerschaft für uns alle ist. Sie ist ein lebendiges Zeugnis dessen, was möglich ist, wenn wir uns aufeinander einlassen und mit Offenheit und Respekt aufeinander zugehen. Lassen Sie uns auch in den kommenden Jahren weiterhin daran arbeiten, diese Verbindung zu stärken und mit Leben zu erfüllen. Gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, die auf Freundschaft, Verständnis und Zusammensein gründet.

Ich danke Ihnen allen  für Ihr Engagement und freue mich auf viele weitere Jahre dieser besonderen Städtepartnerschaft. Lassen Sie uns diesen Tag feiern.

Als äußeres Zeichen unserer gemeinsamen Verbundenheit in der Städtepartnerschaft darf ich Ihnen diese Fahne überreichen, die unsere Bürgerinnen und Bürger immer daran erinnern soll, dass Europa letztlich nur in gegenseitiger Unterstützung, Toleranz und Freundschaft im Kleinen entstehen kann und gelebt wird.

Vielen Dank."

Jeder Bürgermeister unterzeichnete Urkunden mit dem im Text genannten Inhalt zur Erneuerung des Partnerschaftsversprechens.

Jede Stadt erneuerte in ihrer Heimatsprache das Partnerschaftsversprechen.

Nach der Unterzeichnung der Versprechungsurkunden reichten sich die Bürgermeister die Hand

Den Abschluss der Erneuerung des Versprechens erklang die Europahymne.

Die Tanzgruppe der Stadt Plonsk bot anschließend Tanzvorführungen auf dem neuen Zentralplatz.

In Platzmitte wurde beim Neubau des Platzes eine Ehrentafel mit den Namen der Bürgermeister der Stadt  eingelassen. Sie beginnt im Jahre 1386 und geht bis zur III. Republik ab 1989. Der jetzige Bürgermeister Pitrasik bildet derzeit den Abschluss der Liste. Die Bürgermeister der Gäste hatten die ehrenvolle Aufgabe, das Band zur Einweihung der Ehrentafel durchschneiden zu dürfen.

Auf dem großen Freigelände fand am Abend zum Abschluss des 19. Patronatsfestes ein großes Livekonzert mit sehr bekannten polnischen Bands vor ca. 2.000 Besuchern statt.