Am Donnerstag, 30.11. 2023 war ich, die „Zeller Schwarze Katz“, Zeuge eines spektakulären Umzuges am Zeller Moselufer.
In einer beeindruckenden Aktion wurde ein prächtiger Baum vom Moselgelände auf den Otto-Finé-Platz verpflanzt. Dieses ist in der Zeller Stadtgeschichte ein bisher einmaliger Schritt. Die Linde wurde auf Anregung von Stadtbürgermeister Hans Peter Döpgen umgesetzt, da am bisherigen Standort die neue Toilettenanlage der Weinstadt Zell (Mosel) entstehen soll. Da die etwa 10 Meter hohe Silberlinde mit einem Stammumfang von 120 cm keinerlei Krankheiten aufweist, soll sie selbstverständlich weiterhin als ein Teil der grünen Lunge von Zell (Mosel) erhalten bleiben. Das hat mich natürlich Stolz gemacht. Jetzt steht diese tolle Silberlinde auf dem neuen Otto-Finé-Platz und bietet den Besuchern und natürlich auch mir ein schattiges Plätzchen.
Ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt und mich ein wenig mit einem Mitarbeiter der Firma Opitz aus Heideck unterhalten. Der hat mir erzählt, dass jeder Großbaumverpflanzung eine ausführliche Analyse und Bewertung der zu verpflanzenden Bäume voraus geht. Bei einem Termin vor Ort werden die wichtigsten Faktoren durch Spezialisten beurteilt: Art und Größe des Baumes, Standort des Baumes, Vitalität, Verpflanzfähigkeit und Verpflanzwürdigkeit. Mit Hilfe dieser Daten planen sie dann den optimalen Ablauf der Verpflanzaktion und den Einsatz der hierzu notwendigen Pflanzmaschinen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Baum in seinem neuen Zuhause erfolgreich anwachsen und gedeihen kann. Neben der sorgfältigen Vorbereitung des neuen Standortes, benötigt die Linde die Gewährleistung einer angemessenen Bewässerung und Pflege sowie die kontinuierliche Überwachung der Gesundheit des verpflanzten Baumes, während des gesamten Prozesses. Ich war total begeistert, wie sorgfältig hier gearbeitet wurde. Ich habe natürlich recherchiert und herausgefunden, dass die Firma Opitz die einzige Firma in Europa ist, die Bäume bis zu einem Stammumfang von 140 cm versetzt. Sie ist seit 1971 auf Großbaumverpflanzungen spezialisiert und hat bereits über 1,8 Millionen Bäume erfolgreich in ganz Europa verpflanzt.
„Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, dass wir ressourcenschonend mit Bäumen umgehen. Deshalb bin ich Stolz, das meine Heimatstadt einen Baum, der dem Bau der neuen Toilettenanlage im Wege steht, umpflanzt anstatt ihn abzusägen. Auf diese Weise bleiben zum einen wertvolle alte Bäume erhalten, zum anderen bekommen wir gegenüber einer standardmäßigen Baumpflanzung rund 20 Entwicklungsjahre geschenkt. Normalerweise müssen sich die deutlich kleineren Jungbäume erst an ihre neue Umgebung gewöhnen. Diese Zeit entfällt bei einer Großbaumverpflanzung. Dazu kommt der optische Effekt: Dadurch, dass die Stadt Zell die Linde von dieser Größe anpflanzen ließ, ist der neue Standort rasch üppig bewachsen.“
Ich habe noch eine wichtige Info für euch: Die Kosten der Verpflanzung betrugen nur ca. 1/3 eines nur halb so großen Baumes aus einer Baumschule.
Eure „Zeller Schwarze Katz“
