Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ein neues Jahr ist angebrochen, und es zeichnet sich bereits ab, dass es ein spannendes Jahr werden wird!
Es ist mir eine Ehre, das bemerkenswerte Engagement eines Zeller Mitbürgers zu schildern, der jetzt Bullay sein Zuhause nennt. Franz Piacenza, ein Verfechter der Bewahrung des jüdischen Erbes in unserer Stadt, wurde kürzlich mit der prestigeträchtigen Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Staatssekretärin Heike Raab überreichte Franz Piacenza diese ehrenhafte Auszeichnung im Namen der Ministerpräsidentin und würdigte damit seine außerordentlichen Verdienste um unsere jüdische Gemeinde in der Stadt Zell (Mosel).
Das unermüdliche Engagement von Franz Piacenza für die ehemalige jüdische Synagoge im Zeller Schloss ist äußerst bemerkenswert. Er verwandelte den geschichtsträchtigen Raum in ein kulturelles Zentrum, in dem der von ihm gegründete "Freundeskreis Synagoge" Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Ausstellungen durchführt.
Franz Piacenza´s Leidenschaft für die Aufklärung der jüngeren Generationen über jüdische Geschichte und Schicksale zeigt sich in seinen regelmäßigen Schulführungen durch die Synagoge. Seine Arbeit spiegelt sich auch im jüdischen Raum des Heimatmuseums wider, in dem Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit ausgestellt sind und die Erinnerung an die jüdische Gemeinde lebendig gehalten wird.
Im Namen der Stadt Zell gratuliere ich Franz Piacenza ganz herzlich zu dieser verdienten Anerkennung. Seine Beiträge zur Bewahrung des jüdischen Erbes sind von unschätzbarem Wert. Wir alle wünschen ihm noch viele erfolgreiche Jahre, in denen er die Besucher der Synagoge über Generationen hinweg willkommen heißen wird.
Wir danken dir, Franz, für dein unermüdliches Engagement.
Neuer Anlauf bei erneuerbarer sowie bei umweltschonender Energie
Windenergieanlagen
Unsere Welt verändert sich, und damit auch die Art und Weise, wie wir sie antreiben. Wir haben große Fortschritte in der Welt der erneuerbaren Energien gemacht, und es ist erstaunlich zu sehen, welche Auswirkungen dies auf unsere Gemeinden hat.
Windkraftanlagen zum Beispiel sind zu einem starken Symbol für unser Engagement für eine saubere und nachhaltige Zukunft geworden. Die Bundes- und Landesregierungen haben die Vorschriften für den Bau dieser Turbinen gelockert, was es den Gemeinden erleichtert, sich diese Energiequelle zu eigen zu machen.
In unserer eigenen Verbandsgemeinde haben die Stadt Zell und mehrere andere Gemeinden aus dem Hunsrück kürzlich Verträge mit einem Windkraftanlagenhersteller unterzeichnet und damit den Grundstein für den Bau dieser Anlagen für Zell auf den Höhen von Zeller und Corrayer Berg gelegt. Das Genehmigungsverfahren ist ein langwieriger und komplexer Prozess, aber er ist es wert. Wir sind stolz darauf, diesen ersten Schritt in eine nachhaltigere Zukunft zu tun.
Nahwärme Barl
Die Beschaffungskosten für Heizöl haben sich innerhalb eines Jahres so drastisch erhöht, dass die Prüfung einer alternativen Energieversorgung aus preislichen als auch aus Umweltgründen angezeigt ist.
Leider hatten sich -noch vor der Preissteigerung beim Heizöl pp.- zu viele Mitbürger aus der Planung einer Nahwärmeversorgung in Barl I und II verabschiedet. Monatliche Mehrkosten von
50 Euro wollte man nicht mittragen. Sicherlich haben sich die monatlichen Kosten für die Energiebeschaffung zwischenzeitlich auf allen Gebieten um mehr als 50 Euro mtl. erhöht.
Die Stromkosten haben sich in der Preisgestaltung rund verdoppelt. So müssen wir bei den städt. Abnahmestellen mittlerweile mit einem Bezugspreis von rd. 55 Cent/KW kalkulieren. Dies wird den diesjährigen Haushalt erheblich belasten. Kostete das Heizöl vor einem Jahr noch rd. 90 Cent und in 2021 nur rd. 50 Cent (s. Heizöl24.de), scheint es sich auf einem Niveau um die 1,20 €/l einzupendeln.
Die Nutzung von Ölheizungen ist eingeschränkt, während Pelletlösung, Wärmepumpen und Erdwärme erhebliche Investitionen erfordern.
Wir haben deshalb im Stadtrat einstimmig den Beschluss gefasst, die Frage des Aufbaues einer Nahwärmeversorgung auf dem Barl durch die Kreiswerke erneut aufzugreifen.
Hierzu fand in der letzten Woche ein erstes Gespräch mit der Kreisverwaltung / Kreiswerke Cochem-Zell statt.
Die Planungen aus der ersten Projektierung eines Nahwärmenetzes liegen noch vor. Auf diesen kann aufgebaut werden. Erforderlich ist jedoch, dass die Anschlussdichte erreicht wird, die ein Nahwärmenetz wirtschaftlich möglich macht.
Die Förderkulisse durch den Bund und das Land haben sich ebenfalls der neuen Situation angepasst bzw. werden derzeit angepasst.
So wird in Kürze eine neue Förderrichtlinie des Landes für Nahwärmeprojekte erwartet.
Seitens der Stadt Zell sehen wir uns in der Pflicht, unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern alle Möglichkeiten für eine umweltschonende, liefersichere und preislich attraktive Alternative anbieten zu können. Kaltes Wasser liefern uns die Kreiswerke zuverlässig, weshalb nicht auch heißes Wasser? Es ist Zeit für neues Denken und neue Lösungen.
Bei vielen Hauseigentümern steht eine Modernisierung ihrer Heizungsanlage und Warmwasserversorgung an. Lassen Sie uns gemeinsam die neue Ausgangslage in der Energiebeschaffung und -versorgung betrachten und angehen und sowohl für den Einzelnen als auch für die Allgemeinheit eine günstige, umweltverträgliche und sichere Versorgung prüfen.
In diesem Sinne werden wir uns in Kürze erneut an alle Bewohner in den Wohngebieten Barl I und II wenden.
Bei der Wahl zukünftiger Energieversorgung geht es nicht darum, kurzfristig zu denken, sondern den Blick auf die nächsten Jahrzehnte zu richten und zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen. Der zukünftige Wert einer Immobilie ergibt sich nicht nur aus ihrer Lage, sondern auch aus ihrer Bewirtschaftungsstrategie.
Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche und angenehme Woche
Ihr
Stadtbürgermeister
Hans-Peter Döpgen