Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am kommenden Montag findet um 18.00 Uhr in der Zeller Schwarze Katz-Halle eine Sitzung des Stadtrates statt. Die Einladung hierzu finden Sie in der Bekanntmachung der Tagesordnung. Unter anderem werden wir über die Vergabe von Planungsaufgaben für den Straßenbau beraten und entscheiden.
Die Straße „Im Birkenhell“ ist vorläufig ausgebaut. Bei stärkeren Regenfällen werden die Nachbargrundstücke nicht ausreichend vom abfließenden Wasser geschützt. Ein Vollausbau ist hier dringend erforderlich. Gleichzeitig wollen wir die Straße in Richtung Norden bis zum Grundstück des THW weiterführen und als sogenannte Baustraße herstellen. Hierdurch werden die anliegenden Grundstücke erschlossen und können bebaut werden.
Mit dem Vollausbau der Straße „Im Birkenhell“ ist auch über den Anschluss zum Wohngebiet Barl I und II zu entscheiden.
Die Straße ist, seitdem der Bebauungsplan Barl II in Kraft ist -und das ist seit dem Jahre 1985-, in der Planung enthalten. Sämtliche Eigentümer und Bewohner im Bereich Barl II haben in Kenntnis dieser Planfestsetzung ihre Grundstücke erworben.
Bereits 2018 hat der damalige Hauptausschuss nach Ortsbesichtigung durch den Bau-, Wege-, Forst- und Wohnungsausschuss“ die Umsetzung der straßenmäßigen Verbindung von Barl II zu „Im Birkenhell in Auftrag gegeben.
Diese Entscheidung hat der jetzige Bau-, Wege-, Forst und Wohnungsausschuss in seiner Sitzung am 4.2.2020 bekräftigt und bestätigt.
In einer Informationssitzung des Stadtrates am 26.4.2022 wurden die Ratsmitglieder über die Ergebnisse der im Sommer 2020 durchgeführten Befragung unterrichtet.
Diese Befragung diente ausschließlich zur Meinungsbildung im Stadtrat für dessen Entscheidung. Die Wellen schlugen damals hoch. Deshalb wurden die weiteren Entscheidungen nicht sofort getroffen, sondern abgewartet, bis sich eine Notwendigkeit hierzu ergab. Dies ist mit dem Ausbau der Straße „Im Birkenhell“ nunmehr gegeben.
Nach seiner Unterrichtung am 26.4.2022 haben sich die Mitglieder des Stadtrates für die weitere Planung der Verbindung ausgesprochen.
Verschiedene Aspekte spielten dabei eine Rolle.
Wie erwähnt wusste jeder Käufer eines Grundstückes in Barl II, dass die Straße rechtskräftig im Bebauungsplan von 1985 enthalten ist.
Seit der Erschließung von Barl II fahren deren Bewohner durch das Wohngebiet Barl I zur Barlstraße. Nicht nur, dass sie dabei für die Zufahrt zur Barlstraße – Nord einen Umweg von 2 km fahren. Sie tangieren dabei auch die Bewohner von Barl I sowie die Senioren aus dem Seniorenheim, wenn diese auf den Straßen von Barl spazieren gehen.
Bis zur Öffnung der immer im Bebauungsplan zu Barl I enthaltenen Anbindung „Starenweg“ in die „Barlstraße“ besaß das Wohngebiet Barl I und II eine einzige Zu- bzw. Abfahrt. Bei Sperrung dieser Zufahrt Eichenstraße/Barlstraße waren über 800 Einwohner vom überörtlichen Verkehr abgetrennt. Dies änderte sich mit der Anlegung der Ausfahrt „Starenweg“. Nach dessen Öffnung wird dieser vielfach besonders von Fahrzeugen, die aus dem nördlichen Bereich des Wohngebietes zur Barlstraße fahren genutzt. Durch Fahrbahneinbauten und einer verkehrsberuhigten Zone im Einmündungsbereich wird der Fahrzeugführer zu reduzierter Geschwindigkeit gezwungen -insbesondere im Einmündungsbereich.
Insgesamt denke ich, dass diese Öffnung einer zweiten Zu- bzw. Ausfahrt zu einer merklichen Verteilung des Verkehrsaufkommens geführt hat.
Es ist nachvollziehbar, dass sich die Anwohner des Starenweges hierüber nicht erfreut zeigen. Aber ich bitte um Verständnis im Sinne der Allgemeinheit. Wenn jeder einen Teil zur beruhigten Abwicklung des Verkehrsaufkommens beiträgt und seine persönlichen Ansprüche hinten anstellt, dann ist ein Miteinander auch bei fließendenmVerkehr möglich.
Der Stadtrat möchte das Verkehrsaufkommen auf dem Barl weiter entzerren , unnötige Fahrten durch Barl I oder über die Ausfahrt „Starenweg“ vermeiden und damit die dortigen Anwohner entlasten.
Die Verteilung des überörtlichen Zu- und Abfahrtsverkehr läuft nach einer Verkehrsaufnahme zu ca. 2/3 über die Barlstraße-Süd (K56) und zu 1/3 über die Barlstraße-Nord. Der Verkehr auf der Barlstraße-Nord hat als vorwiegendes Ziel die Kellerei ZGM sowie die Fließburgstraße mit ihrem Einkaufszentrum „Mosel“ und dem „Globus“. Zielverkehr zum Krankenhaus fährt regelmäßig über die Barlstraße-Süd (K 56).
Im Bereich „Im Birkenhell“ wohnen relativ viele Kindergarten- und Schulkinder. Diese müssen durch den Grünstreifen bis zur ca. 500m entfernten Haltestelle in Barl I gehen. Besonders im Winter bei Dunkelheit ist dieser derzeit beschotterte Weg nicht ungefährlich. Durch einen Ausbau der Schotterstrecke -evtl. als verkehrsberuhigter Bereich- sind diese besonders zu schützenden Verkehrsteilnehmer sicher auf einer beleuchteten ausgebauten Verbindung unterwegs.
Es könnte sogar im Verlauf der Verbindung eine eigene Haltestelle eingerichtet werden, die derzeit im Verlauf der Barlstraße-Nord aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist.
Aus diesen und weiteren Gründen hat der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen für dieses Jahr die Planungskosten für den Ausbau des gesamten Bereiches „Im Birkenhell“ eingestellt.
Von einer Veröffentlichung der Umfrageergebnisse hatten wir vorerst abgesehen, um den für die Entscheidung berufenen gewählten Ratsmitgliedern eine unbeeinflusste Wertung ermöglichen zu können.
Die Ergebnisse sollen aber kein Geheimnis bleiben. Deshalb werden wir sukzessive die Zusammenstellung der Ergebnisse hier veröffentlichen.
Um ein nachvollziehbares Bild der Rückmeldungen zu erhalten, haben wir die Gesamtergebnisse auch in Teilergebnisse zu Barl I und Barl II unterteilt.
Zunächst: Wie viele Antworten wurden gegeben. Dabei wurde jede Personen gewertet, d.h. Ehepaare ergeben 2 Stimmen, Familien entsprechend der Nennungen.
Anzumerken ist, dass die Rückmeldungen über persönliche oder postalische Abgaben bei der Stadtverwaltung, in den Briefkasten des Stadtbürgermeisters, aber auch über eine Familie in Barl II eingereicht wurden. Alle Antworten flossen in die Ergebnisse ein.
Zusammen betrachtet denke ich, alle sollten ihren Beitrag zu einem verträglichen Miteinander leisten. Es geht nicht, dass nur einige alle Belastungen tragen. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen. Die gerechte Verteilung ist nicht einfach, aber mit etwas gutem Willen machbar und genau dabei soll die Umfrage unseren Ratsmitglieder helfen und sie unterstützen.
In der nächsten Woche folgen dann die weiteren Ergebnisse der Befragung.
Bis dahin wünsche ich Ihnen eine angenehme Woche und bleiben Sie gesund.
Ihr
Stadtbürgermeister
Hans-Peter Döpgen